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Optionsgeschäfte

Optionsgeschäfte sind Finanzinstrumente, die zu den Derivaten zählen. Sie verfügen über eine fixe Laufzeit und werden an einer Terminbörse gehandelt. Mit dem Kauf einer Option erwirbt der Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, an einem Stichtag oder innerhalb einer bestimmten Frist einen Basiswert (Aktie, Anleihe, Rohstoffe, etc.) zu einem vorab definierten Preis zu kaufen. Im folgenden Abschnitt haben wir die wichtigsten Fragen zu Optionsgeschäften für Sie zusammengefasst:


Inhaltsübersicht


Was sind Optionsgeschäfte?

Optionsgeschäfte sind sogenannte Finanzderivate: Diese (spekulativen) Finanzinstrumente setzen auf fallende oder steigende Preise anderer Investments. Man spekuliert also mit Kursschwankungen. Im Rahmen eines Optionsgeschäfts wird ein Vertrag zwischen Käufer und Verkäufer (auch „Stillhalter“ genannt) abgeschlossen, der dem Käufer das Recht zusichert, ein Produkt zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Dafür erhält der Verkäufer eine Optionsprämie. Dem Optionsgeschäft (option trading) zugrunde liegen entweder börslich gehandelte Waren oder auch Devisen, Anleihen und Aktien. Ebenso können Grundstücke oder andere nicht börslich gehandelte Gegenstände als Basis für Optionsgeschäfte dienen. Die steuerliche Behandlung von Optionsgeschäften gleicht jener von Kapitalvermögen: Gewinne aus Optionsverkäufen werden in Österreich mit 27,5 % und in Deutschland mit 25 % Kapitalertragssteuer besteuert.

Was versteht man unter Optionspreis?

Mit dem Kauf einer Option erwirbt der Käufer das Recht, an einem Stichtag oder innerhalb einer Laufzeit eine Aktie, Anleihe oder einen anderen Basiswert zu einem fixen Preis zu erwerben oder zu veräußern. Den Preis, der dafür im Vorfeld festgesetzt wird, nennt man Ausführungspreis oder Strike Preis. Der Käufer der Option hat die Möglichkeit, zum Stichtag die Option auszuüben oder verfallen zu lassen. In manchen Fällen können Optionen jederzeit – nicht erst zum Verfallsdatum – ausgeübt werden. 

Der Optionspreis hängt von mehreren Einflussfaktoren ab: Zum einen von der Entwicklung des Basiswertes (also etwa dem aktuell gültigen Aktienkurs), zum anderen von Angebot und Nachfrage. Gerade bei Aktienkursen spielt die Volatilität eine große Rolle und kann den Preis der Option stark beeinflussen. Je nachdem, wie hoch der Ausübungspreis am Ende der Optionslaufzeit ist, kann die Option mit Gewinn oder Verlust verkauft werden. Ein weiterer Einflussfaktor auf den Optionspreis ist die Restlaufzeit der Option sowie der aktuell gültige Zinssatz. 

Welche unterschiedlichen Optionsarten gibt es?

Im Optionsgeschäft unterscheidet man zwischen Call und Put Option: 

  • Call Option (=Kaufoption):

Spekuliert der Investor mit zukünftig steigenden Preisen, wird er eine Call Option erwerben, bei der er die Aktie günstiger kaufen kann.

  • Put Option (=Verkaufsoption): 

Das Gegenteil ist bei der Put Option der Fall: Hier geht der Anleger von fallenden Preisen aus und er wird die Aktie teurer verkaufen wollen. 

Positionsseitig spricht man in diesen Fällen von „long“ und „short“ und bezeichnet damit den Verkäufer mit „short“, wenn dieser von fallenden Preisen profitiert und mit „long“ den Käufer, der auf steigende Kurse setzt. 

Was versteht man unter dem amerikanischen und dem europäischen Stil?

Im Optionsgeschäft werden Optionen, die innerhalb einer festgelegten Frist jederzeit bis zum Verfallsdatum ausgeübt werden können, „amerikanische Optionen“ genannt. „Europäische Optionen“ (auch „Plain Vanilla“ genannt) können nur an ihrem Verfallstag zum Ende der Laufzeit ausgeübt werden.  

Optionsgeschäft: Beispiel

Optionsgeschäfte einfach erklärt: Ein produzierender Betrieb möchte Rohstoffe (etwa Weizen, Zucker oder Speiseöl) ankaufen. Der aktuelle Preis dafür liegt bei 1.000 Euro pro Tonne. Da der Käufer mit steigenden Preisen rechnet, möchte er sich durch den Kauf einer Option absichern, um auch in der Zukunft nicht mehr als 1.000 Euro pro Tonne zu bezahlen. Stimmt der Rohstoffproduzent dem Optionsgeschäft zu, kommt ein Optionsvertrag zustande. Steigt nun der Preis, kann der Käufer trotzdem seine Rohstoffe zum Ursprungspreis kaufen; er muss dem Verkäufer allerdings eine vorab definierte Optionsprämie zahlen. Sinkt der Preis, kann der Käufer die Option verfallen lassen und die Rohstoffe zum niedrigeren Preis kaufen – die Optionsprämie wird allerdings trotzdem fällig.  

Chancen und Risiken von Optionsgeschäften

Optionsgeschäfte sind ein risikobehaftetes Finanzinstrument, das – wenn es richtig eingesetzt wird – auch große Chancen mit sich bringen kann. Zum einen ist der Handel mit Optionen bereits mit geringem finanziellen Einsatz möglich, da nicht die Aktie, sondern lediglich die Option darauf gehandelt wird. Darüber hinaus sind aufgrund des Hebeleffekts hohe Gewinne möglich. Außerdem hat der Käufer von Optionen den Vorteil, ein Recht zur Ausübung der Option zu haben – aber keine Pflicht. Weiters können Optionsgeschäfte mit zahlreichen, unterschiedlichen Basiswerten vonstatten gehen (etwa Aktien, Anleihen, aber auch Immobilien und anderen Sachwerten). Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten besteht weiters kein Risiko eines Totalverlustes. 

Neben den Chancen gibt es auch einige Risiken zu beachten: Während durch den Hebeleffekt auf der einen Seite zwar hohe Gewinne erwirtschaftet werden können, stehen dem natürlich auch hohe mögliche Verluste gegenüber, da sich während der fix vorgegebenen Laufzeit der Option der Basiswert negativ entwickeln und bis zum Stichtag nicht wieder erholt haben kann. 

Fazit

Optionsgeschäfte sind spekulative Geschäfte, die zum Teil mit großem Risiko verbunden sind. Für Einsteiger sind sie somit nur bedingt geeignet und in jedem Fall sollten vor dem Handel mit Optionen die Vor- und Nachteile gut abgewogen werden: Während auf der einen Seite große Gewinne möglich sind, können bei sich gegenteilig entwickelnden Kurswerten auch hohe Verluste gegenüberstehen. 

Rechtliche Beratung zu Optionsgeschäften  

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Häufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ) zu Optionsgeschäften

Was ist ein Optionsgeschäft?

Ein Optionsgeschäft ist ein Finanzprodukt, das über sogenannte Terminbörsen gehandelt wird. Da der Handel einer Option in der Zukunft liegt, spricht man von einem Termingeschäft. Der Kauf einer Option geht mit dem Recht einher, zu einem definierten Zeitpunkt in der Zukunft einen Basiswert (bspw. eine Aktie, Anleihe, oder Ähnliches) zu einem vorab definierten Preis zu kaufen. Dafür ist eine Optionsprämie zu zahlen, die sich aus dem inneren Wert und dem Zeitwert zusammensetzt. 

Wie funktioniert eine Aktienoption?

Glaubt ein potenzieller Käufer an den steigenden/sinkenden Wert einer Aktie, kann er dafür an einer Terminbörse eine Aktienoption erwerben. Diese gewährt ihm das Recht (nicht die Pflicht!), zu einem bestimmten Termin in der Zukunft die Aktie kaufen oder verkaufen zu können.